10. September 2024

Verbrauchsfolgeverfahren für Kryptowährungen – FIFO, LIFO und mehr

Verbrauchsfolgeverfahren für Kryptowährungen – FIFO, LIFO und mehr
Kirill Seregin
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Berlin
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Das Verbrauchsfolgeverfahren ist für Investoren in Kryptowährungen von entscheidender Bedeutung, da es bestimmt, in welcher Reihenfolge Ihre erworbenen Coins bei Verkäufen berücksichtigt werden. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf die steuerliche Behandlung Ihrer Gewinne oder Verluste.

In Deutschland, wo Kryptowährungen als private Wirtschaftsgüter gemäß § 23 EStG behandelt werden, spielt die Wahl des richtigen Verfahrens eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Haltefristen.

Nur durch eine präzise Dokumentation und die Anwendung eines geeigneten Verbrauchsfolgeverfahrens können Sie Ihre Steuerlast optimieren und möglicherweise sogar Gewinne steuerfrei erzielen.

Das FIFO-Verfahren ("First In, First Out") ist das am häufigsten verwendete und von den deutschen Finanzbehörden bevorzugte Verfahren. Es eignet sich insbesondere für langfristige Investitionen, da früher gekaufte Kryptowährungen in der Regel zu niedrigeren Preisen erworben wurden, was zu geringeren steuerpflichtigen Gewinnen führt.

Das LIFO-Verfahren ("Last In, First Out") wird hingegen von kurzfristig orientierten Tradern bevorzugt, da es in bestimmten Marktphasen vorteilhaft sein kann. In Deutschland ist LIFO jedoch weniger verbreitet und wird von den Finanzämtern selten akzeptiert.

In diesem Artikel erfahren Sie alles über die verschiedenen Verbrauchsfolgeverfahren – FIFO, LIFO und die Durchschnittsmethode – und wie Sie diese optimal in Ihrer Steuerplanung nutzen können.

Ganz gleich, ob Sie langfristig investieren oder aktiv traden, die richtige Wahl des Verfahrens kann Ihnen helfen, Ihre Steuerlast zu senken und potenzielle rechtliche Risiken zu vermeiden.

Was ist das Verbrauchsfolgeverfahren?

Das Verbrauchsfolgeverfahren beschreibt die Methode, wie bei der Veräußerung von Gütern – in diesem Fall Kryptowährungen – entschieden wird, welche Einheiten zuerst verkauft werden und damit welche Anschaffungskosten für die Steuerberechnung relevant sind.

Dieses Verfahren ist besonders wichtig, da es den steuerpflichtigen Gewinn oder Verlust stark beeinflussen kann, je nachdem, wie der Kauf- und Verkaufspreis der Kryptowährungen variiert.

FIFO (First In, First Out) und LIFO (Last In, First Out) sind die bekanntesten Verbrauchsfolgeverfahren, die bei der Steuerberechnung von Kryptowährungen eine Rolle spielen.

Zusätzlich zu diesen beiden Methoden gibt es auch die Durchschnittsmethode, bei der der durchschnittliche Anschaffungspreis aller gehaltenen Coins verwendet wird, um den steuerpflichtigen Gewinn zu berechnen.

Diese Methode bietet eine stabilere Grundlage, führt aber in manchen Fällen zu einer höheren Steuerlast als FIFO oder LIFO.

Warum ist das relevant für die Steuerberechnung?

Das gewählte Verbrauchsfolgeverfahren beeinflusst direkt, wie hoch Ihre Steuerlast ist. In Deutschland gilt insbesondere das FIFO-Verfahren als Standardmethode, da es von den Finanzbehörden bevorzugt wird.

Die Wahl eines geeigneten Verfahrens hilft Ihnen, Ihre Steuern effizient zu planen, Gewinne zu optimieren und sich rechtlich abzusichern. Eine fehlerhafte Anwendung kann hingegen zu Nachforderungen und rechtlichen Problemen führen.

FIFO (First In, First Out) – Die bevorzugte Methode

Das FIFO-Verfahren (First In, First Out) ist eine der am häufigsten verwendeten und akzeptierten Methoden zur Berechnung von Gewinnen und Verlusten bei der Veräußerung von Kryptowährungen.

Bei FIFO wird davon ausgegangen, dass die zuerst gekauften Coins auch zuerst verkauft werden. Dies bedeutet, dass beim Verkauf von Kryptowährungen die ältesten, zu einem möglicherweise niedrigeren Preis erworbenen Coins, für die Gewinnberechnung herangezogen werden.

Die FIFO-Methode im Detail

Beim FIFO-Verfahren werden die ältesten Bestände zuerst veräußert. Wenn Sie beispielsweise im Januar 1 Bitcoin für 5.000 Euro und im März einen weiteren Bitcoin für 8.000 Euro gekauft haben und später im Jahr einen Bitcoin für 12.000 Euro verkaufen, geht das Finanzamt davon aus, dass der Bitcoin, der im Januar gekauft wurde, zuerst verkauft wurde.

Der Gewinn berechnet sich also aus der Differenz zwischen dem Kaufpreis des ersten Bitcoin (5.000 Euro) und dem Verkaufspreis (12.000 Euro), was zu einem steuerpflichtigen Gewinn von 7.000 Euro führt.

Vorteile von FIFO für langfristige Investoren

FIFO ist besonders vorteilhaft für langfristige Investoren, die Kryptowährungen über mehrere Jahre halten.

Da die ältesten Coins in der Regel zu einem niedrigeren Preis erworben wurden, kann dies die steuerpflichtigen Gewinne minimieren, wenn die Kryptowährungen über die Jahre an Wert gewonnen haben.

Insbesondere in Deutschland, wo Gewinne nach einer einjährigen Haltefrist steuerfrei sein können, ist das FIFO-Verfahren für viele Investoren die beste Wahl.

Warum das Finanzamt in Deutschland FIFO bevorzugt

Das Finanzamt in Deutschland bevorzugt die Anwendung der FIFO-Methode, da sie eine transparente und nachvollziehbare Berechnung von Gewinnen und Verlusten ermöglicht.

Dies wurde auch durch das Bundesfinanzministerium bestätigt, das in seinem Schreiben zur steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen klar die FIFO-Methode unterstützt.

Ein weiterer Grund für die Präferenz von FIFO ist die einfache Dokumentation und Nachvollziehbarkeit für Steuerprüfungen, da ältere Transaktionen zuerst versteuert werden.

Beispielrechnung: Gewinne durch FIFO ermitteln

Angenommen, Sie haben im Januar 1 Bitcoin für 5.000 Euro und im November einen weiteren Bitcoin für 10.000 Euro gekauft.

Wenn Sie im Dezember einen Bitcoin für 15.000 Euro verkaufen, wird nach der FIFO-Methode der im Januar erworbene Bitcoin zuerst verkauft. Der steuerpflichtige Gewinn beträgt in diesem Fall:

  • Kaufpreis des zuerst erworbenen Bitcoin (Januar): 5.000 Euro
  • Verkaufspreis (Dezember): 15.000 Euro
  • Gewinn: 15.000 Euro - 5.000 Euro = 10.000 Euro

Dieser Gewinn muss in der Steuererklärung angegeben werden, es sei denn, die einjährige Haltefrist wurde überschritten, was den Gewinn steuerfrei machen könnte.

LIFO (Last In, First Out) – Selten, aber nützlich für Day Trader

Das LIFO-Verfahren (Last In, First Out) ist eine weniger gängige Methode, die jedoch für Day Trader und kurzfristige Investoren nützlich sein kann.

Bei LIFO geht man davon aus, dass die zuletzt gekauften Kryptowährungen auch zuerst verkauft werden. Das bedeutet, dass bei der Berechnung von Gewinnen und Verlusten die neuesten, oft teureren Coins zuerst berücksichtigt werden.

Dies kann in bestimmten Marktbedingungen, wie z.B. bei sinkenden Kursen oder bei kurzfristigen Handelsstrategien, von Vorteil sein.

Beschreibung der LIFO-Methode und deren Funktionsweise

Im Gegensatz zum FIFO-Verfahren, bei dem die zuerst gekauften Coins als Erstes verkauft werden, geht LIFO davon aus, dass die zuletzt erworbenen Einheiten zuerst veräußert werden.

Diese Methode kann die Steuerlast kurzfristig reduzieren, wenn neuere, zu einem höheren Preis erworbene Kryptowährungen zuerst verkauft werden und somit geringere Gewinne oder sogar Verluste aus den älteren Beständen übrig bleiben.

Wann LIFO sinnvoll sein kann

LIFO ist besonders in volatilen Märkten und bei kurzfristigen Handelsstrategien nützlich, wie sie häufig von Day Tradern angewendet werden.

Wenn Sie oft Kryptowährungen kaufen und verkaufen, insbesondere bei sinkenden Kursen, kann es vorteilhaft sein, die zuletzt gekauften Coins zu veräußern, um potenziell geringere Gewinne zu versteuern oder Verluste zu realisieren.

Ein Beispiel: Wenn Sie Bitcoin in einem steigenden Markt kaufen und kurz darauf wieder verkaufen, könnte es sein, dass die zuletzt gekauften Coins aufgrund der Marktentwicklung teurer sind.

Durch LIFO wird der Kaufpreis dieser teureren Coins bei der Steuerberechnung zuerst berücksichtigt, was möglicherweise zu einem geringeren steuerpflichtigen Gewinn führt.

Warum LIFO in Deutschland weniger akzeptiert ist

Obwohl LIFO in einigen Ländern eine gängige Methode ist, wird es in Deutschland von den Finanzbehörden nur selten akzeptiert. Ein Grund dafür ist, dass das Finanzamt die FIFO-Methode bevorzugt, da sie als einfacher und transparenter gilt.

Zudem gibt es im deutschen Steuerrecht keine klaren Richtlinien, die die Anwendung von LIFO unterstützen. Daher wird die Anwendung von LIFO in der Regel nur dann akzeptiert, wenn sie gut dokumentiert und nachvollziehbar ist – was jedoch mit erhöhtem bürokratischem Aufwand und potenziellen rechtlichen Unsicherheiten verbunden ist.

Beispielrechnung: Wie LIFO die Steuerlast beeinflusst

Angenommen, Sie kaufen im Januar 1 Bitcoin für 5.000 Euro und im November einen weiteren Bitcoin für 10.000 Euro.

Wenn Sie im Dezember einen Bitcoin für 12.000 Euro verkaufen, betrachtet LIFO den zuletzt gekauften Bitcoin als den, der verkauft wird. Somit wird der Bitcoin, den Sie im November für 10.000 Euro gekauft haben, zuerst verkauft, was zu einem geringeren Gewinn führt:

  • Kaufpreis des zuletzt erworbenen Bitcoin (November): 10.000 Euro
  • Verkaufspreis (Dezember): 12.000 Euro
  • Gewinn: 12.000 Euro - 10.000 Euro = 2.000 Euro

Im Vergleich zur FIFO-Methode, bei der der Gewinn 7.000 Euro betragen würde, ist der steuerpflichtige Gewinn hier wesentlich geringer.

Dies macht LIFO bei kurzfristigen Verlusten oder stark fallenden Märkten attraktiv, führt jedoch langfristig zu höheren steuerlichen Belastungen, wenn der ältere Bestand zu einem noch niedrigeren Preis erworben wurde.

Durchschnittsmethode: Die Alternative

Die Durchschnittsmethode ist eine weitere Methode zur Berechnung von Gewinnen und Verlusten bei der Veräußerung von Kryptowährungen.

Im Gegensatz zu FIFO oder LIFO basiert die Durchschnittsmethode auf dem durchschnittlichen Anschaffungspreis aller gekauften Coins einer bestimmten Kryptowährung. Dieser Durchschnittswert wird herangezogen, um die steuerlichen Gewinne oder Verluste beim Verkauf zu berechnen.

Das Ziel der Durchschnittsmethode ist es, Schwankungen in der Steuerlast zu glätten und einen stabileren Wert für die Berechnung zu bieten.

Durchschnittsmethode bei der Berechnung von Gewinnen und Verlusten

Bei der Durchschnittsmethode wird der Durchschnittspreis aller Einheiten einer Kryptowährung berechnet, die Sie in Ihrem Portfolio halten.

Das bedeutet, dass bei jedem Kauf der neue Durchschnittspreis unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Bestände und der neu gekauften Einheiten angepasst wird. Wenn Sie Kryptowährungen verkaufen, wird dieser durchschnittliche Kaufpreis für die Berechnung der Gewinne oder Verluste verwendet.

Ein Beispiel:

  • Januar: Kauf von 1 Bitcoin für 5.000 Euro
  • März: Kauf von 1 Bitcoin für 10.000 Euro
    → Durchschnittlicher Anschaffungspreis: (5.000 + 10.000) / 2 = 7.500 Euro

Wenn Sie nun einen Bitcoin verkaufen, beträgt der steuerpflichtige Gewinn:

  • Verkaufspreis: 12.000 Euro
  • Durchschnittlicher Anschaffungspreis: 7.500 Euro
  • Gewinn: 12.000 Euro - 7.500 Euro = 4.500 Euro

Vergleich zu FIFO und LIFO: Vor- und Nachteile

Die Durchschnittsmethode unterscheidet sich von FIFO und LIFO, indem sie einen stabilen Preis für die Berechnung festlegt, während FIFO und LIFO auf der Reihenfolge der Käufe und Verkäufe basieren.

  • Vorteile: Die Durchschnittsmethode kann Schwankungen in der Steuerlast verringern, da sie einen gleichmäßigeren Preis verwendet. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Sie viele Käufe zu unterschiedlichen Preisen getätigt haben und größere Unterschiede zwischen den Preisen ausgleichen möchten.
  • Nachteile: Im Vergleich zu FIFO kann die Durchschnittsmethode dazu führen, dass ältere, zu günstigeren Preisen gekaufte Coins nicht optimal für die Steueroptimierung genutzt werden. Auch in stark volatilen Märkten kann die Durchschnittsmethode weniger effektiv sein, um Steuervorteile zu erzielen, die durch gezielte Verkäufe von älteren oder neueren Coins möglich wären.

Wann es sinnvoll ist, den Durchschnittspreis anzuwenden

Die Durchschnittsmethode ist besonders sinnvoll, wenn Sie eine Vielzahl von Käufen über einen längeren Zeitraum getätigt haben und eine stabilere Berechnungsgrundlage für Ihre Steuererklärung suchen.

Sie eignet sich auch für Investoren, die keine gezielten Handelsstrategien verfolgen und eine einfache und nachvollziehbare Methode zur Gewinnberechnung bevorzugen.

Zudem kann sie helfen, unerwartet hohe Steuerverpflichtungen zu vermeiden, indem sie extreme Unterschiede in Kaufpreisen ausgleicht.

Gesetzliche Rahmenbedingungen und Empfehlungen

Die steuerliche Behandlung von Kryptowährungen in Deutschland ist klar geregelt. Sie werden nach § 23 Einkommensteuergesetz (EStG) als private Wirtschaftsgüter behandelt. Das bedeutet, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen grundsätzlich steuerpflichtig sind, sofern die Veräußerung innerhalb eines Jahres nach dem Kauf erfolgt. Wird die Haltefrist von einem Jahr überschritten, sind Gewinne steuerfrei. Dies gilt jedoch nicht für Aktivitäten wie Staking oder Lending, bei denen sich die Haltefrist auf zehn Jahre verlängern kann.

BMF-Empfehlungen zur Anwendung der Verbrauchsfolgeverfahren

Das Bundesfinanzministerium (BMF) empfiehlt die Anwendung des FIFO-Verfahrens zur Berechnung der steuerpflichtigen Gewinne bei Kryptowährungen. Diese Empfehlung basiert auf der Transparenz und Nachvollziehbarkeit des FIFO-Verfahrens, das es den Finanzbehörden erleichtert, die Berechnungen zu überprüfen. Andere Methoden wie LIFO oder die Durchschnittsmethode sind weniger gebräuchlich und können, sofern sie angewendet werden, zu rechtlichen Unsicherheiten führen.

Depot-Trennung: Warum es wichtig ist, Wallets und Exchanges getrennt zu behandeln

Ein entscheidender Punkt in der steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen ist die sogenannte Depot-Trennung. Dabei müssen Bestände auf unterschiedlichen Wallets oder Börsen getrennt behandelt werden. Das bedeutet, dass Sie für jede Wallet oder Exchange eine separate Gewinn- und Verlustrechnung durchführen müssen. Diese Trennung ist notwendig, um eine korrekte und nachvollziehbare Steuererklärung zu gewährleisten. Ein Vermischen von Beständen verschiedener Depots kann zu Fehlern führen und steuerliche Probleme verursachen.

Beispiele aus der Praxis

Die Wahl des richtigen Verbrauchsfolgeverfahrens hängt von Ihrer Handelsstrategie und den Marktbedingungen ab. Hier sind einige Beispiele:

  • Langfristiger Investor: Wenn Sie 2018 1 Bitcoin für 5.000 Euro und 2021 einen weiteren Bitcoin für 40.000 Euro gekauft haben und 2023 einen Bitcoin für 50.000 Euro verkaufen, wäre es sinnvoll, das FIFO-Verfahren zu verwenden. Der Gewinn würde sich dann auf 45.000 Euro belaufen (50.000 Euro - 5.000 Euro). Sollten Sie die Haltefrist von einem Jahr überschritten haben, bleibt dieser Gewinn steuerfrei.

  • Day Trader: Bei einem kurzfristigen Verkauf könnte das LIFO-Verfahren nützlich sein. Wenn Sie einen Bitcoin zu einem höheren Preis gekauft und kurz danach verkauft haben, führt LIFO zu einem geringeren steuerpflichtigen Gewinn, da der zuletzt gekaufte und teurere Bitcoin zuerst verkauft wird.

Tipps zur Dokumentation: Wichtige Tools wie CoinTracking, Blockpit, etc.

Eine präzise Dokumentation Ihrer Käufe und Verkäufe ist essenziell für die korrekte Berechnung Ihrer Steuerlast.

Tools wie CoinTracking und Blockpit können Ihnen helfen, alle Transaktionen zu verfolgen und die steuerpflichtigen Gewinne automatisch zu berechnen.

Diese Programme unterstützen auch die korrekte Anwendung der Verbrauchsfolgeverfahren und liefern umfassende Steuerreports, die Sie direkt in Ihre Steuererklärung einfließen lassen können.

Rechenbeispiele mit realistischen Szenarien für Krypto-Investoren

  • Beispiel mit FIFO: Sie haben 2019 einen Bitcoin für 10.000 Euro und 2022 einen weiteren für 30.000 Euro gekauft. Wenn Sie 2023 einen Bitcoin für 40.000 Euro verkaufen, beträgt der Gewinn nach FIFO 30.000 Euro (40.000 Euro - 10.000 Euro).

  • Beispiel mit LIFO: In demselben Szenario würde LIFO den Verkauf des zuletzt gekauften Bitcoins berücksichtigen. Der Gewinn beträgt dann nur 10.000 Euro (40.000 Euro - 30.000 Euro).

Welches Verbrauchsfolgeverfahren ist das beste für mich?

Das richtige Verbrauchsfolgeverfahren zu wählen, kann einen erheblichen Einfluss auf Ihre Steuerlast haben. FIFO ist das am weitesten verbreitete und von den deutschen Finanzbehörden bevorzugte Verfahren, da es transparent und einfach nachzuvollziehen ist.

LIFO kann in bestimmten Situationen, wie beim kurzfristigen Handel, steuerliche Vorteile bieten, wird jedoch selten akzeptiert.

Die Durchschnittsmethode bietet eine stabilere Grundlage für die Gewinnberechnung, ist jedoch weniger flexibel als FIFO und LIFO.

Die Wahl des passenden Verfahrens hängt stark von Ihrer Anlagestrategie und den Marktbedingungen ab.

Es ist entscheidend, dass Sie Ihre persönliche Situation analysieren und möglicherweise professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um die steuerlich beste Entscheidung zu treffen.

 

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Dieser Artikel stellt weder eine betriebswirtschaftliche, steuerliche noch rechtliche Beratung dar. Es wird keine Handlungsempfehlung erteilt.

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Autor
Kirill Seregin
Kirill Seregin
Berlin
Kirill beschäftigt sich seit 2016 mit Aktien, ETFs und Kryptowährungen. Er hat Rechtswissenschaften studiert und mehrere Guides zum Thema Kryptowährungen bei t3n veröffentlicht und ist Chefredakteur bei Blockchainwelt.
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